Wer hätte gedacht, dass es bei Sonne und 27 Grad schwer ist, eine neue Sprache zu lernen. Um den Kopf mal freizubekommen und uns ein bisschen die Stadt außerhalb unseres Dunstkreises anzuschauen, haben wir eine Tour durch die Innenstadt von Medellin gemacht. Erstaunlich, wie sehr diese Stadt im Wandel ist und wie groß die gesellschaftlichen Unterschiede sind.

Nachdem wir vom ursprünglich vermittelten Kontakt für die Formalitäten zum Kauf eines Motorrades Abstand genommen haben, konnten wir heute mit einem Local den ersten wichtigen Schritt erledigen. Wir sind jetzt offiziell in Kolumbien registriert (RUNT) und dürfen Fahrzeuge kaufen. Wir haben den Onlinemarkt bereits durchforstet und hoffen, zügig eine Probefahrt machen zu können, damit wir kommende Woche Samstag pünktlich starten können.

Damit wir Ende März nicht als schwerste Alkoholiker wiederkommen, haben wir uns vorgenommen, unter der Woche keinen Alkohol zu trinken – mal sehen, wie gut wir das umgesetzt bekommen, ist ja schließlich immer noch Urlaub.😛

Salud!

Achtung! Dieser Beitrag wurde unter heftigem Koffeeineinfluss verfasst.

Der Umzug in die neue Bleibe hat sich gelohnt: ruhige Lage, keine lauten Nachbarn, wesentlich mehr Platz und ein etwas kürzerer Weg zur Schule.

Hinsichtlich des Motorradkaufs hatten wir unseren Lehrer etwas falsch verstanden. Er hat uns einen Kontakt zu einem Typen vermittelt, der uns gegen Zahlung eines ordentlichen Geldbetrags helfen würde, die Formalitäten zu erledigen und Motorräder zu kaufen. Wir haben noch ein paar andere Eisen im Feuer und hoffen, dass wir eventuell etwas preiswerter aus der Nummer herauskommen.

Gestern Abend waren wir wie üblich essen gewesen. Für europäische Verhältnisse ist es hier unglaublich preiswert und dazu köstlich.

In der Mittagspause gingen wir gemeinsam mit der Klasse und unserem Lehrer Pablo (also zu fünft 😉) einen Kaffee trinken. Pablo ist neben Lehrer, Übersetzer, Bassist und angehender Pilot auch noch Kaffeesommelier. Er verspottet deutschen Kaffee (zu bitter und zu stark geröstet) und pries die kolumbianischen Röstkünste. Also entschieden wir uns als Nicht-Kaffeetrinker, hier einen Kaffee zu probieren. Mit dem uns bekannten Kaffee war dies in der Tat nicht zu vergleichen. In keiner Weise bitter, sehr aromatisch, teilweise eher an Tee erinnernd. Der Koffeeinflash ließ aber nicht auf sich warten. Ich hoffe, wir kommen heute Abend noch in den Schlaf.

Irgendwie haben wir vorab die Bewertungen des Hostels übersehen: es liegt inmitten des Partydistrikts. Kurze Wege zu Restaurants sind zwar recht nett, nachts konnten wir jedoch auch ohne Eintritt der Musik der umliegenden Nachtclubs lauschen. Hinzu kam eine Alarmanlage, die im Erdgeschoss auch dann auslöste, wenn die Clubs ruhig waren. Kurzum: die Nächte waren selbst mit Oropax kaum erholsam. Glücklicherweise ließ sich das Hostel darauf ein, die noch ausstehenden Übernachtungen zu stornieren. Wir ziehen ab heute in ein Appartement, das hoffentlich etwas ruhiger gelegen ist (zumindest lassen die Bewertungen und eine Vor-Ort-Besichtigung das hoffen 🙈). Auf den ersten Blick ist es definitiv eine deutliche Verbesserung.

Heute war der erste Tag zurück in der Schule 👨🏽‍🏫. Die Mitschüler und Lehrer sind nett und es gibt sogar eine eigene Cafeteria (eher eine Rooftop-Bar 😏). Spaß beiseite: die Leute sind super freundlich und hilfsbereit. Unser Lehrer hilft uns die nächsten Tage dabei, alle Formalitäten für den Kauf der Motorräder zu erledigen. Bei unserer Preisvorstellung wurden wir zumindest nicht ausgelacht 😃. Da sollte sich also etwas finden lassen.

In Medellín waren wir bisher eher in unserer Umgebung unterwegs. Richtung Wochenende werden wir uns mal in das Zentrum führen lassen. Gestern (am Sonntag) wurde eine der größeren Straßen halbseitig abgesperrt und die Bevölkerung konnte die halbe Straße zum Laufen, Radfahren usw. nutzen. Wir waren auch dabei 😊. Das Essen hier ist unglaublich vielfältig und lecker. In den Touristengegenden ist international alles von Pizza, Pasta, Burger bis zu Döner 🤢 vertreten. Schnitzel haben wir noch nicht gefunden, aber sobald wir eins gefunden haben, werden wir es dir natürlich schicken (@Kevin 😁) Die einheimischen Speisen sind natürlich verlockender. Zum Glück haben wir noch Zeit, um alles zu probieren.

Die Ampeln haben hier teilweise sogar im Boden Signale 😳.

Viele Wände sind mit wirklich hochwertigen Graffitis verziert. Ein völlig wertungsfreies Beispiel ist unten zu sehen.

Wir sind in Südamerika angekommen. Der Flug lief ohne große Probleme und in Business mit Beinfreiheit lassen sich die zehn Stunden schon gut aushalten. War nur hart bei der Landung festzustellen, dass die Uhrzeit von 3 Uhr auf 20 Uhr zurückgestellt wurde. Die Einreise war gelinde gesagt eine Katastrophe. 2,5 Stunden mussten alle Nicht-Kolumbianer warten, um sich ihren Stempel inkl. Visum abzuholen – die Taschen waren dann aber wenigstens (unbeschädigt) schon da😅 Problem war nur, dass jetzt alle vom Flughafen wegwollten. Um 23:52 Uhr konnten wir dann endlich in ein Uber steigen und sind nach Umwegen (bei der Fahrt biste wieder wach geworden😳) um 00:45 Uhr endlich an der Unterkunft gewesen. Eingecheckt, frisch gemacht und ins Bett gefallen, da war es hier dann kurz nach 1 Uhr – also für den Körper früh um 8. Bis zum Start des Sprachkurses lassen wir es ruhig angehen und erkunden die Umgebung.

Madrid ist abgehakt, ab nach Medellin, zum eigentlichen Ziel. Während die Mitnahme der Helme im Handgepäck bei Swiss super unproblematisch war, hat Avianca uns dringend empfohlen unsere Tasche in Frischhaltefolie einpacken zu lassen. Die wissen wohl nicht was diese Premiumtaschen aushalten!?
Gesagt getan und durch die VIP Sicherheitskontrolle. In die Lounge ging es nur, wenn man sich an die 20-minütige Schlange anstellt, nur um dann festzustellen, wir kommen nicht rein😒

Aber wir lassen uns hier ja nicht die Laune vermiesen und haben dafür im Glücksspiel gewonnen, satte 20€! Gleich gehtˋs in den Flieger, hoffen wir unsere Businessplätze sind noch frei 😛

Der Berg an Sachen wurde schließlich in Taschen gepackt. Sicher sind ein paar Dinge dabei, die überflüssig sind, andere Dinge fehlen. Aber wir fahren ja nicht in die Wüste und zur Not kauft man etwas nach.

Der erste Teil der Anreise startetet am Morgen des 02.10.2024 mit einem Flug nach Zürich. Dort hatten wir rund 6 Stunden Zeit, um uns die Stadt anzuschauen, bevor es dann weiter nach Madrid ging. Der Flug verspätete sich leider etwas, sodass wir erst gegen 20 Uhr landeten. Hoffnungsvoll warteten wir auf unser Gepäck. Die IKEA-Tüten hielten der rauen Behandlung jedoch tapfer stand. Recht erschöpft vom Tag aßen wir nur noch schnell etwas beim Asiaten um die Ecke und schlossen den Tag mit einem Bier ab.

Bis Freitag erkunden wir nun Madrid etwas. Dann geht es weiter nach Medellín.