Punta Arenas

Die Fahrt nach Punta Arenas war landschaftlich eher weniger berauschend. Es gab folglich keinen Grund, viele Pausen zu machen. Der Wind wollte sich noch einmal von uns verabschieden und hat uns ab und an gezeigt, was er so drauf hat. Die kräftigen Seitenwinde haben dafür gesorgt, dass wir die meiste Zeit in Schräglage gefahren sind. Vereinzelt hatten wir sogar Rückenwind und sind auf einmal 100km/h gefahren, ohne wirklich Gas geben zu müssen. Wir haben von anderen Motorradfahrern gehört, dass sie sich im Graben versteckt haben und den Wind ausgesessen haben. So schlimm war es bei uns nicht, wir können es aber nachvollziehen. Schlussendlich sind wir sicher und leicht angefroren in Punta Arenas angekommen.

Die Motorradreise ist damit beendet. Unfallfrei und ohne technische Ausfälle. Nach 12.850 zurückgelegten Kilometern bleibt noch eine wichtige Aufgabe offen: der Verkauf der Motorräder. Nachdem wir uns mit dem Käufer auf ein persönliches Treffen geeinigt hatten, haben wir ihn auf dem Laufenden gehalten, wann genau wir eintreffen werden. Als wir ihm dann in Puerto Natales geschrieben haben, dass wir in zwei Tagen da sind, wollte er noch einmal sichergehen, dass wir uns richtig verstanden haben. „Er lagert die Motorräder ein, bis wir andere Käufer gefunden haben und hilft uns beim Verkauf.“ Ähm, Entschuldigung? Wir denken nicht. Davon war nie die Rede🤯. Ich habe mich an der Stelle aus den Verhandlungen zurückgezogen und die Diplomatie Richard überlassen. Richard hat ein Treffen vereinbart. Am Abend vor dem Treffen hat der Käufer noch einmal geschrieben.

Inzwischen sind wir relativ unruhig, wenn von ihm Nachrichten kommen und rechnen mit einer neuen unerwarteten Wendung. Die Nachricht war aber nur halb so wild und er bat darum, sich eine Stunde früher zu treffen, damit ein Freund von ihm mitkommen kann, der Englisch spricht und übersetzen kann. Da wurde uns klar, warum es in den vergangenen Wochen permanent zu Verständnisproblemen kam. Das Treffen selber lief sehr entspannt ab und nach 20 Minuten war im Grunde alles geklärt. Er nimmt die Motorräder und am nächsten Tag erledigen wir die notwendigen Formalitäten beim Notar. Gesagt getan, der Termin beim Notar war inkl. Wartezeit nach einer Stunde erledigt. Wir haben die Motorräder bei ihm zu Hause abgestellt, alles übergeben, ein letztes Foto gemacht und wurden dann von ihm zur Unterkunft gefahren. Er hat noch einmal betont und insistiert, dass er sie nicht für umsonst nimmt. Folglich haben wir ihm für die Zahlung eine PayPal-Adresse gegeben. Ob und wie viel wir für die Motorräder bekommen werden wird die Zeit zeigen.

Wir sind super froh, dass wir die Motorräder los geworden sind und einen sauberen Abschluss haben. Wir spannen jetzt noch einen Tag aus und besichtigen eine örtliche Brauerei, bevor es am Samstag dann nach Bogotá geht. Eigentlich wollten wir noch eine Tour zu den Megallan Pinguinen machen, leider ist es zu windig und die Touren werden abgesagt. Machste nix. Ein Grund mehr wieder zu kommen.

Da die Motorradreise zu Ende ist, müsste eigentlich auch der Blog beendet werden. Damit das Ende aber nicht so abrupt kommt, werden wir ihn noch bis Medellín weiter führen. Am Ende steht sicherlich auch noch ein Fazit aus.