Immer im Kreis und unverhofft kommt oft
Um den Weg zurück nach Antofagasta wenigstens ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, sind wir so lange es ging am Pazifik entlang gefahren. Die Küstenstrecke hatte ein paar Kurven und Überraschungen für uns auf Lager. So bin ich gleich zu Beginn der Fahrt hinter einer Kurve über eine ziemliche Klamotte gefahren. Glücklicherweise war ich schnell genug unterwegs und in den Armen so locker (haben sich die Motorradtrainings doch gelohnt😛), dass der Lenker nicht verrissen wurde und ich quasi einfach weiter gefahren bin. Später war die Küstenstraße noch mit ordentlich Wüstensand bedeckt. Sieht man den nicht rechtzeitig, kann es spannend werden.
Zurück auf Los bzw. in Antofagasta haben wir dann die Höllenmaschinen wieder voll tanken lassen und dabei ein kolumbianisches Paar gesehen, das mit einer 115cc Maschine unterwegs ist. Wohlgemerkt sitzen beide auf dem kleinen Teil und haben auch noch Camping-Zeug dabei 😳… meine Güte haben wir es luxuriös 😂
Am Abend haben wir dann die weiteren Schritte philosophiert und überlegt, wie wir es am schlausten anstellen. Der Rückweg überzeugt uns beide nicht und die letzte Spedition, welche die Motorräder zurück nach Kolumbien bringen könnte, wollte auch deutlich über 2000$ pro Stück haben. Sackgasse. Richard hat dann noch einmal in ein Reiseforum geschaut, in dem wir die Motorräder zum Verkauf angeboten haben. Jackpot! Ein Kolumbianer möchte uns beide Maschinen in Punta Arenas abkaufen und sich um die Bürokratie kümmern. Einziger Haken, Punta Arenas liegt knapp 4500km im Süden. Also wieder Richtung Taltal, die Strecke zum fünften Mal fahren – herrlich. Eigentlich wollten wir die Wüste ganz auslassen.
Wir haben uns dann heute dazu entschieden, weiter als Taltal zu fahren, damit wir wenigstens gefühlt vorankommen und keine Krise bekommen. Schließlich sind wir in den letzten 3 Tagen ca. 900km gefahren und kein Stück weiter 🙄 Wir sind jetzt also für eine Nacht in Chañaral und fahren morgen weiter Richtung Süden. Wir treffen hier auf immer mehr Reise-Motorradfahrer und Camper. Im Hotel haben wir beispielsweise einen US-Amerikaner kennengelernt, der aus Atlanta nach Alaska, Ushuaia und zurück fährt. Auf seiner 900er Triumph hat er die 4.500km bis hierher in gerade einmal 12 Tagen zurückgelegt. Das werden wir wohl nicht schaffen.
Nächstes Zwischenziel ist Santiago de Chile (in Etappen versteht sich). Dort werden wir ein zwei, Dinge erledigen (Richard braucht neue Regenkleidung) und ins Kino gehen. Da der Film Interstellar gerade 10-jähriges feiert, wird er in diversen Kinos präsentiert. Unter anderem auch im IMAX in Santiago de Chile. Gönnen wir uns, passt ja auch zum kürzlichen Besuch im Paranal Observatory.




