Wir haben die Atacama-Wüste bezwungen! In 5 Tagen haben wir die knapp 1.400km zurückgelegt. Zwischenstopps gab es in Chañaral, Huasco, La Sereña und Quilimarí. Jetzt sind wir in Santiago angekommen und werden ein paar Tage Pause einlegen.

Je weiter wir gen Süden fuhren, desto häufiger gab es Vegetation zu sehen. In Huasco wurden wir bei der Fahrt ins Dorf von einer Oase in Empfang genommen. Überall gab es Oliven-Plantagen und an den Straßen wurde Olivenöl und Ziegenkäse verkauft. Allein der Duft der Eukalyptus-Bäume war nach den Tagen in der Wüste herrlich. Wir kauften in der örtlichen Eisenwarenhandlung noch zwei Maulschlüssel, um künftig selbst die Ketten der Motorräder spannen zu können (darauf hätten wir auch schon eher kommen können). Metrische Schrauben gab es im ganzen Ort leider nicht, sonst hätten wir das Hitzeblech meines Auspuffs auch gleich ordentlich befestigen können. Jedenfalls spannten wir die Ketten, optimierten die Befestigung der Benzinkanister und reparierten die USB-Anschlüsse, die mittlerweile so ausgeleiert waren, dass sie während der Fahrt ständig den Kontakt verloren. Anschließend gab es am Hafen bei La Picá (nicht de Deli Mel 😬) zwei riesige Churrascos.

Weiter ging es nach La Sereña. Eigentlich wollten wir ein Stück weiter fahren, allerdings fuhren wir schon die letzten Etappen ständig mit Gegenwind, was mit den kleinen Maschinen wirklich ermüdend ist. Sehnsüchtig wünschten wir uns noch ein paar PS herbei, aber was soll’s. Wir sind hier nicht bei wünsch dir was. Immerhin hatte der örtliche Baumarkt metrische Schrauben, sodass das Blech wieder fest ist und nicht mehr klappert. Zum Abendessen gab es einen halben Hahn und ein Caesers-Salad bei Breaking Bread ⚗️.

Zum Abschluss wollten wir in Los Vilos nächtigen. Der Ort hätte ziemlich genau auf der Hälfte der Reststrecke nach Santiago gelegen. Wir buchten eine Unterkunft und nach der Bestätigung stellte sich heraus: Überraschung! Ihr dürft noch 20km gegen den Wind fahren. Die Freude war groß! Immerhin gab der Gastgeber Abendessen aus. Bevor wir am Ziel ankamen wurden wir beim Tanken darauf hingewiesen, dass ich eine Flüssigkeit verliere. Nachdem die Tanks voll waren, schauten wir nach und mussten feststellen, dass die guten peruanischen Benzinkanister augenscheinlich nicht so benzinbeständig sind. Glücklicherweise war Nils‘ Kanister leer, sodass wir zunächst einmal umfüllen konnten.

Der Gastgeber war recht redselig und empfahl uns unter anderem, auf dem Weg nach Santiago in Puquén vorbeizuschauen. Dem gingen wir nach und konnten in dem Park diverse Tiere und Pflanzen beobachten. Das Wetter machte uns hierbei natürlich auch wieder einen Strich durch die Rechnung. Zwar reichte der Wind, um uns beim Fahren zu nerven. Allerdings reichte er nicht, um die Wellen so groß werden zu lassen, dass der Meeres-Geysir funktioniert. Großartig! Immerhin konnten wir etliche Seelöwen sehen, die sich von den Wellen herumschaukeln ließen. Auf dem weiteren Weg passierten wir La Ligua. Am Straßenrand standen unzählige Leute, die Süßigkeiten verkauften, also probierten wir Empolvados aus.

Nachmittags sind wir dann schließlich in Santiago angekommen. Im Vergleich mit den anderen südamerikanischen Großstädten ist es verkehrlich wie Tag und Nacht. Wie schon im Rest Chiles sind die Leute entspannt und rücksichtsvoll. Auf den Straßen ist kaum etwas los und man kommt selbst in der Stadt zügig voran. Die Ampelschaltungen mögen Optimierungspotential aufweisen (Grüne Welle gibts hier nicht), aber alles in allem ist der Verkehr hier super.

Preislich ist Chile bislang das teuerste Land, das wir bereist haben. Hier ist es stellenweise teurer, als zuhause. Wir haben heute für die nächsten drei Tage Frühstück und Bier 😂 gekauft (und noch ein Paar Kleinigkeiten). Dafür wurden 61€ fällig.

Wir bleiben nun ein paar Tage hier. Entspannen etwas, machen einen Empanada-Kochkurs, gehen ins Kino, kaufen neue Kanister und ich kaufe neue Regensachen.

Der Grund, nach Antofagasta zu reisen und hier auch länger zu bleiben, war die Nähe zum Paranal-Observatorium. Dieses kann 1x pro Woche besichtigt werden und wir waren gestern da. Da das Observation immer noch 120km entfernt ist und die Reise dorthin durch die Atacama-Wüste führt, haben wir uns einen Mietwagen gegönnt. Zur Abwechslung war es mal nett, durchgängig 100km/h oder schneller fahren zu können. Auch die Klimaanlage hatte ihre Vorzüge.

Wir kamen pünktlich gegen 13:00 Uhr an. Zur Begrüßung gab es einen Film und es wurde Sonnencreme und Wasser zur Verfügung gestellt. Dann ging es mit einem Bus vom Eingang direkt zu den Teleskopen. Auf dem Plateau wurde nicht lange gefackelt und wir wurden direkt in das Innere des Antu-/Unit-1-Teleskops geführt. Dieses wurde zu Wartungszwecken gerade gedreht. Fast hätten wir in dem 8,2m-ø-Spiegel ein Selfie machen können, dann fuhr es wieder hoch. Dennoch war es beeindruckend, wie leise und präzise das rund 430 Tonnen schwere Gerät sich bewegen lässt. Das Innere des Gebäudes wird tagsüber so klimatisiert, dass die gleichen Bedingungen wie nachts herrschen, um bei Einbruch der Dunkelheit möglichst direkt mit den Beobachtungen beginnen zu können. Der Hauptspiegel ist zudem auf unzähligen Aktuatoren gelagert, die atmosphärische Verzerrungen ausgleichen können. Für den Fall, dass ein Erdbeben detektiert wird, verfügt dieser sogar über einen Airbag.

Zusätzlich zu den 4 großen Unit-Teleskopen sind noch einige kleinere auf dem Plateau verteilt. Diese lassen sich unter anderem im Verbund betreiben um so ein großes virtuelles Teleskop zu bilden. In der Ferne ließ sich noch das im Bau befindliche Extremly Large Telescope ausmachen (die Leute sind echt kreativ in der Namensgebung). Zum Abschluss konnten wir noch kurz in die Residencia hineinschauen. Dort sind die Mitarbeitenden untergebracht. Beim Betreten fiel sofort die angenehme höhere Luftfeuchtigkeit auf. In einem großen Atrium sind einige Pflanzen und ein Swimmingpool untergebracht. Angesichts der Abgelegenheit der Anlage und Schichtdauern von bis zu 2 Wochen müssen die Leute auch in ihrer Freizeit beschäftigt werden. Also gibt es hier unter anderem ein Fitnessstudio, ein kleines Kino und Tischkicker.

Heute ging es wieder per Motorrad weiter gen Süden nach Taltal. Seit einigen Tagen plagen wir uns mit Gedanken, wie wir weitermachen wollen. Käufer für die Motorräder haben wir noch nicht gefunden und da wir mit den Vehikeln immer nur mit temporären Einfuhrerlaubnissen unterwegs sind, müssen diese auch wieder ausgeführt werden. Tendenziell könnten wir zurückfahren, allerdings schreckt uns die Fahrt durch die peruanische Küstenwüste ab. Wir hoffen noch auf Rückmeldung von einer peruanischen Spedition, sodass wir Perú hoffentlich überspringen könnten. Jedenfalls haben wir uns dazu entschieden, die Fahrt nach Süden nicht fortzusetzen. Vor uns liegt noch immer die Atacama-Wüste und diese müssten wir im Zweifel dann wieder auf dem Rückweg mitnehmen. Wir fahren also wieder gen Norden. Den Südteil erkunden wir dann ein andermal.

Wir sind letztlich dann endlich aus La Paz abgereist. Die Kraftstoffversorgung in Bolivien hat uns nicht so überzeugt, dass wir längere Strecken in Bolivien zurücklegen wollten, also sind wir halbwegs direkt in Richtung Chile gereist. Mit den Kanistern sollten wir auch unter Annahme eines gesteigerten Verbrauchs in den höheren Bereichen der Anden mindestens 400km weit kommen. In Bolivien mussten wir folglich nicht mehr tanken. Das wäre auch schwierig gewesen, da wir nur noch 400 Bolivianos (rund 56€) dabei hatten und davon noch eine Übernachtung zahlen mussten.

Aus La Paz und der Umgebung kamen wir überraschend schnell raus. Dann ging es auf dem Altiplano in Richtung Süden. Anfangs beeindruckende Landschaft, später dann eher monoton. In Patacamaya verließen wir die Schnellstraße in Richtung Chile und die Landschaft wurde bewegter. In der Ferne tauchten die ersten Vulkane auf. Weit sichtbar der Sajama mit 6542m Höhe. Ebenfalls weit sichtbar waren die dunklen Wolken, sodass wir uns diesmal rechtzeitig Regensachen anzogen und die Fahrt fortsetzten. Direkt an der Straße zur Grenze fanden wir keine Unterkunft, sodass wir in den Sajama Nationalpark fuhren. Am Eingang wurde Eintritt fällig und wenn wir den Park am nächsten Tag vor 07:00 Uhr verlassen würden, müssten wir nur für eine Person Eintritt zahlen. Ab 07:00 Uhr wäre dann ein anderer Mitarbeiter zugegen, der das mit den Tickets wohl genauer nimmt. Da wir so zeitig nicht aufbrechen wollten, zahlten wir ordnungsgemäß und so waren schon einmal 200 Bolivianos weg. In Sajama (das Dorf im Park heißt auch so) hielten wir an der erstbesten Unterkunft an und da die Betreiberin so freundlich herauskam ließen wir uns bezirzen und nahmen ein Zimmer (wetterbedingt wollten wir auch nicht noch ewig durch das Dorf fahren und suchen). Die nächsten 100 Bolivianos weg. Danach suchten wir noch etwas zum Abendessen. Reis mit Spiegelei und Tomaten – 50 Bolivianos. Frühstück am nächsten Morgen, ebenfalls 50 Bolivianos. Finanziell also eine schöne Punktlandung. Wir hatten nur noch 30 Bolivianos im Pass, da wir gelesen und gehört hatten, dass man bei der Ausreise je 15 Bolivianos zahlen muss.

Weiter ging es also zur Grenze. Die lag auf 4687m Höhe und bestand aus einem recht neu gebauten Gebäudekomplex. Der Ablauf war etwas chaotisch, da der Abschnitt für PKW gesperrt war und wir daher den Busbereich nutzen mussten. Insgesamt ging es aber recht zügig und wir waren nach gut einer Stunde mit allem durch. Zahlen mussten wir nichts. Im Anschluss ging es dann nur noch 65km nach Putre über eine landschaftlich fantastische, wettermäßig jedoch anspruchsvolle (Graupel und kalt) Strecke. Den badenden Flamingos war das Wetter aber offenbar egal.

Eigentlich lohnt es sich kaum, über Bolivien zu schreiben, weil wir nur in La Paz, Uyuni und an der peruanischen Grenze waren. Vom Land haben wir folglich nicht allzu viel sehen können. Auffällig in La Paz waren die vielen (für südamerikanische Verhältnisse) Bettler gewesen. Preislich war es außerhalb von La Paz nochmal deutlich günstiger gewesen, als in Peru. Da wir derart lange in La Paz waren, ist die Übersicht natürlich recht stark verfälscht. Zudem sorgten einige leckere Cocktails in der Dachbar dafür, dass der „Essens“-Anteil recht hoch ausfiel 😬. Die Leute waren wieder nett und freundlich, nur gab es in La Paz einfach zu viele Fußgänger, sodass das Vorankommen zu Fuß teils etwas nervig war. Der Straßenverkehr wird durch die unzähligen Kleinbusse, die teils in zweiter oder dritter Reihe halten häufig lahmgelegt, die Seilbahnen sind da das einzig zuverlässige und schnelle Verkehrsmittel.

Weihnachten in Bolivien (und mutmaßlich generell in [Süd-]amerika) findet am 25.12. statt. Davor und danach wird eher nicht gefeiert. Wir wollten dennoch sicher gehen und hatten in einem Steakhouse für den 24.12. einen Tisch reserviert. Das hätten wir uns sparen können, da wir auch ohne Reservierung entspannt einen Platz bekommen hätten – egal. Vor dem Restaurantbesuch haben wir noch eine Stadtrundfahrt mit der Seilbahn gemacht und den Sonnenuntergang auf einer der Bahnlinien anschauen können, die am Kamm des Talkessels entlang fährt (Línea Plateada). Die Vorfreude auf das Essen war groß und da wir uns nicht entscheiden konnten, was wir bestellen sollten, entschieden wir uns für die Argentinische Platte, einem Sammelsurium aus Fleisch. Leider war die Küche wohl etwas überfordert, sodass das meiste recht kühl ankam. Schade.

Am 25.12. schlenderten wir zu einer nahegelegenen Tankstelle und fragten, ob wir Benzin bekommen würden. Da wir versicherten, in Bar zu zahlen und keine Rechnung zu benötigen wurde unsere Frage bejaht. Also zurück zum Hotel und mit den Mopeds zurück. Wir mussten zwar mehr zahlen, als an der Säule stand (für die Einheimischen wird Kraftstoff stark subventioniert), lagen letztlich mit rund 1€/l aber trotzdem recht günstig. Danach konnten wir bis 14:00 Uhr auf der Dachterasse noch einen Cocktail schlürfen, dann hat sich die Belegschaft zu ihren Familien begeben. Abends ging es dann in einen der drei örtlichen Pubs (das Lucky Llama behauptet von sich der höchste Irish-Pub der Welt zu sein, so, wie auch die beiden Pubs in Cusco 😬).

Die nächsten Tage haben wir dann die Ketten der Motorräder spannen lassen. Diesmal für insgesamt 20 Bolivianos also knapp 3€, der Service wird immer preiswerter 😄. Außerdem haben wir die Motorräder auf verschiedenen Plattformen zum Verkauf in Südchile/Argentinien angeboten und das Peru-Video fertiggestellt.

Am 27.12. ging es abends zum Busbahnhof. Die Taxifahrt dauerte zwar länger, als wir zu Fuß gebraucht hätten, aber angesichts dessen, dass wir während des Trips vermutlich nicht an eine Dusche kommen werden, hat es sich trotzdem gelohnt. Die Busfahrt nach Uyuni ging über Nacht. Die Sitze wirkten zunächst recht bequem und ließen sich fast flach einstellen. Zum Schlafen war es letztlich doch ziemlich unbequem und eng. Beworben wurde der Bus mit einer 2+1-Bestuhlung, bekommen haben wir 2+2. Wir kamen also recht unausgeschlafen um kurz vor 7 am Ziel an, wanderten dann durch die Siedlung und aßen Frühstück. Da die Tour zum Salzsee erst um 10:30 Uhr starten sollte, irrten wir noch etwas durch die Gegend um Zeit totzuschlagen. Dabei kaufte ich mir einen Hut, der sich später noch als hilfreich erweisen sollte.

Endlich ging es dann los mit der Tour. Die 7 Sitze des Landcruisers wurden mit 6 Leuten bevölkert, wir hatten da eigentlich etwas mehr Platzkomfort in unserer Vorstellung gehabt. Dann ging es zunächst zu einem Eisenbahnfriedhof, auf dem diverse Dampflokomotiven vor sich hin verrosteten. Weiter ging es zu einer Siedlung, in der früher Salz hergestellt wurde. Das Salz wurde dann per Lama transportiert und gegen andere Waren eingetauscht. Mittlerweile lohnt es sich für die Bevölkerung eher, Quinoa anzubauen. Das Salz gibt es nur noch für die Touristen. Gegen Mittag fuhren wir dann auf den Salar de Uyuni. Die größte Salzpfanne der Erde, die das Ergebnis eines vor 10.000 Jahren verdunsteten Sees ist. In der Regenzeit verwandelt sich die Salzoberfläche in einen riesigen Spiegel und durch das anschließende Austrocknen bildet sich die Oberfläche immer wieder neu. Vor einigen Jahren fand hier in der Regenzeit eine Etappe der Paris-Dakar-Rallye statt. Optisch war das sicher sehr ansprechend, allerdings fielen wohl recht viele Fahrzeuge aufgrund des Kontakts mit der Salzlösung aus, sodass die Rallye hier nicht mehr entlang führen wird. Nach dem Mittag fuhren wir dann 45min weiter auf den See zu der „Insel“ Incahuasi, der Spitze eines im See liegenden Vulkans. Dank der Fata Morgana sah die Insel aus der Ferne zunächst wie ein Ufo aus. Beeindruckend waren vor Ort insbesondere die riesigen Kakteen, die von den dort lebenden Familien teilweise als Holzquelle genutzt werden. Der Ausblick von der Spitze der Insel war ebenfalls fantastisch. Die Größe des Sees lässt sich kaum beschreiben. Im Auto fühlte man sich eigentlich, als säße man in einem Boot. Es gibt keine Straßen, man kann fahren wohin man will und das Ende des Sees lässt sich nicht erkennen. Dank des wolkenlosen Himmels und der recht großen Höhe konnte die Sonne zudem ihr volles Potential entfesseln und grillte uns mit einem UV-Index von 18. Zum Glück hatte ich den Hut gekauft und wir hatten Sonnencreme und -brillen dabei. Zum Abschluss hielten wir noch an einigen Stellen an, um Fotos zu machen und dann endete die Tour mit einem kleinen Picknick und einem Wein mit Blick auf den Sonnenuntergang.

Unser Fahrer/Guide hatte selbst eine wirklich interessante Biografie. Aufgewachsen mit Lama-Hirten und dabei Teil einer National-Geographic-Doku gewesen wurde sein Interesse an der englischen Sprache geweckt. Nach der Schul-Unilaufbahn hatte er diverse Jobs und betreibt jetzt mit seiner Frau einen Copyshop, ein Restaurant und führt noch freiberuflich die Touren durch. Die Mitreisenden (ein Pärchen aus Griechenland und zwei Iren) waren auch sehr sympathisch. Die Iren blieben noch über Nacht und wir einigten uns darauf, Drohnenbilder gegen Sternenbilder zu tauschen.

Abends ging es dann wieder mit dem Bus zurück nach La Paz. Zum Glück war der Bus nicht ausgebucht und wir konnten uns jeweils auf einen zweier Sitz verteilen. Viel erholsamer war die Nacht dadurch aber leider nicht. Insgesamt war der Trip aus unserer Sicht ambivalent: die An- und Abreise war eher schlecht, die Wartezeit bis zum Beginn der Tour recht lang und gerade der Eisenbahnfriedhof war total überlaufen. Zudem haben wir deutlich (2x) mehr gezahlt als unsere Mitreisenden. Unser Guide war hingegen super und hat den Zeitplan so angepasst, dass wir möglichst vor allen anderen an den sehenswerten Zielen auf dem See waren, sodass es nicht so überlaufen ist. Generell scheinen wir da etwas Pech gehabt zu haben, er meinte jedenfalls, dass normalerweise nur ein Viertel der Besucher da sind. Der Salzsee war wirklich spektakulär. Insgesamt hat es sich also schon gelohnt, aber vermutlich wäre es besser gewesen, den Trip über mehrere Tage zu ziehen.

Wir sind ohne Probleme in La Paz angekommen. Obwohl die Stadt an sich relativ wenig bevölkert ist (weniger als 1 Mio. Einwohner) ist der Verkehr besonders im Speckgürtel El Alto wieder gewohnt chaotisch. Wir haben im Vorfeld ein Hotel gebucht und konnten die Motorräder in der Tiefgarage abstellen. Am ersten Tag haben wir die Umgebung zu Fuß erkundet, SIM-Karten organisiert (die wir aufgrund unserer ausländischen Pässe nicht aktivieren konnten) und etwas entspannt. Am nächsten Tag haben wir an einer Stadtführung teilgenommen und unter anderem das Valle de la Luna besichtigt, welches Neil Armstrong seinerzeit an die Mondlandschaft erinnerte. Zudem ging es durch die Hexengasse, in der örtliche Schamanen Zutaten (unter anderem getrocknete Llama- und Schweinsbabys) für ihre Rituale beschaffen können. Dabei wurde erwähnt, dass es Tradition sei, bei größeren Gebäuden einen Menschen im Fundament lebendig zu begraben, damit die Seele darüber wacht. Wir werden folglich unseren Alkoholkonsum hier im Auge behalten, damit man uns hier nicht einfängt und vergräbt.

Der letzte Teil der Tour ging dann per Seilbahn. La Paz verfügt über das größte Seilbahnnetz, welches für den ÖPNV genutzt wird weltweit. Die Gondeln und Stationen sind recht neu, unglaublich sauber und in der Farbe der jeweiligen Linie gehalten, sodass es selbst Außenstehenden (also uns 😬) wirklich leicht fällt, sich zurechtzufinden. Bei einer im Tal gelegenen Stadt wie La Paz ist dies ein wirklich passendes Verkehrssystem und führt zu recht erheblicher Zeitersparnis (laut unserer Führerin braucht man mit der Seilbahn für eine Strecke, die mit dem Auto 1,5 Stunden dauern würde nur 20 Minuten). Die Bevölkerung hatte zwar anfänglich Bedenken, da man aus den Gondeln natürlich schöne Einblicke in die Wohnungen der Anwohnenden erhält aber nutzte die Gelegenheit gleich, um auf den Dächern Werbung zu platzieren.

Unsere Führerin gab uns noch einige Tipps und konnte uns hinsichtlich der Kraftstoff-Situation in Bolivien beruhigen. Abends gingen wir dann in ein indisches Restaurant. Endlich mal wieder eine Geschmacksexplosion (vor allem Knoblauch)! Mit dem Llama-Curry gab es sogar einen südamerikanischen Einschlag. Die südamerikanische Küche ist wirklich gut und lecker aber etwas Abwechslung ist ab und an dann doch sehr willkommen. Als Desert gab es dann noch fies überteuerte Churros. Heute haben wir dann unsere SIM-Karten direkt beim Anbieter aktiviert und sind jetzt recht üppig mit mobilem Internet versorgt (7€ für 10 Tage unbegrenzt).

Zwischen den Feiertagen wollen wir per Bus an den Salar de Uyuni fahren und Silvester dann auch in La Paz verbringen. Danach soll es relativ direkt nach Chile gehen.

Wir wünschen Euch auf diesem Wege ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!

Aus dem Entspannungstag in San Pedro wurde nicht so ganz etwas. Die Hotelbesitzerin überzeugte uns nach einem tollen Frühstück bei fantastischen Ausblick auf die umgebenden Berge, die Inka-Ruine im nächsten Dorf zu besichtigen. Also sind wir über den alten Inka-Pfad dorthin gelaufen. Auch an diesem Tag wollte das Wetter nicht so recht mitspielen und als wir am Ziel ankamen fing es zu regnen an. Wir schauten uns den Tempel kurz an und liefen dann zur Hauptstraße, um das erste Mal in Peru den ÖV auszuprobieren. Das läuft hier recht einfach: auf der Straße fahren in unregelmäßigem Abstand Kleinbusse, die man heranwinken kann. Man nennt das Ziel, zahlt die Gebühr (in unserem Fall je 1 Sol, also ca. 25 Cent) und dann geht es los. Die Mitreisenden schauten uns mit großen Augen an. Offenbar ist es nicht so üblich, dass Touristen dieses Transportmittel nutzen. So ging es dann ins Hotel. Die Besitzer betreiben noch einen kleinen Kiosk, der auch Kanister vertreibt. In Bolivien kann es unter Umständen schwierig werden an Benzin zu kommen, weil

  • einige Tankstellen nicht an ausländische Kfz-Kennzeichen verkaufen, da Benzin für Bolivianos subventioniert ist und sie den bürokratischen Akt nicht vollziehen können/wollen, um den vollen Preis zu berechnen und
  • derzeit durch Proteste das Transportwesen eingeschränkt ist und Tankstellen daher nicht beliefert werden.

Wir liehen uns daher verschiedene Kanister aus und probierten, welcher am Besten passt. Anschließend konnten wir dann entspannen ☺️

Am nächsten Tag ging es mit je einem 2-Gallonen-Kanistern (ungefähr 7,5 Liter) in Richtung Titicacasee. Zum Glück haben wir die Kanister vor Bolivien ausprobiert, denn direkt nach dem Tanken mussten wir feststellen, dass diese undicht waren. Ohne Dichtung im Deckel und mit einer „Dichtfläche“, die völlig ungerade und mit Graten versehen war konnte das auch nichts werden. Mithilfe des glücklicherweise mitgeführten Messers entgrateten wir die Kanister und bauten einen provisorischen Trichter, um den größten Teil des Inhalts in die Tanks zu überführen. Nachdem uns der Spaß insgesamt locker eine Stunde Zeit gekostet hat, verdunkelte sich der Himmel, um den üblichen Mittagsregen loszuwerden. Wir zogen die Regensachen etwas zu spät an (zumindest meinerseits bestand die Hoffnung, den nächsten Pass noch vor dem Regen zu bekommen und so eventuell noch trocken davonzukommen) und setzten die Fahrt fort. Auf der Passhöhe des Abra La Raya (4352m) angekommen war uns ordentlich kalt. Dort standen zwar einige Verkaufsstände und sogar ein Toilettenhäuschen, aber warum in Südamerika keiner auf die Idee kommt, an solchen Stellen ein Häuschen hinzustellen und Tee zu verkaufen, erschließt sich uns nicht. Wir schauten kurz auf den Chimboya, bevor auch dieser in den Wolken verschwand und fuhren weiter.

In einem der nächsten Dörfer hielten wir an, um einen Tee zu trinken. Beim Betreten des Restaurants spielten wir wieder unsere Spanisch-Kenntnisse aus: die Frage, ob wir das Menü haben wollen, bejahten wir in dem Glauben, die Speisekarte zu bekommen. Kurze Zeit später bekamen wir eine Suppe mit undefinierbarem Fleisch serviert und danach noch Huhn mit Reis. Erkenntnis: Menü heißt Tagesmenü. Immerhin war es preiswert (insgesamt 12 Soles, also 3€). Wesentlich weiter wollten wir nicht fahren, also endeten wir den Tag nach 126km in Ayaviri. Das Hotel war ein ziemlicher Reinfall. Trotzdem es angepriesen wurde, gab es kein warmes Wasser und bis spätabends war Trubel in der Lobby. Ab ungefähr 05:00 Uhr morgens ging es dann lautstark weiter, mutmaßlich kam irgendwann sogar die Polizei. Sonderlich erholsam war es also nicht. Wenigstens konnten wir Dichtungen auftreiben und die Kanister nun endlich abdichten.

Für den Aufenthalt am Titicacasee war die Sehnsucht nach einem vernünftigen Hotel entsprechend groß. Wir griffen tief in die Tasche (44€/Nacht) und bekamen dafür ein super Hotel in Puno (mit heißem Wasser!, zentral gelegen und Frühstücksbuffet). Da die Unterkunft der Mopeds etwas komplizierter zu finden war, sprang kurzerhand ein Hotelbeschäftiger auf Nils‘ Maschine (erstes Mal mit Sozius) und zeigte uns den Weg. Auf dem Rückweg fragte er uns, ob wir eine Tour machen wollen und so buchten wir diese gleich für den nächsten Tag. Abends probierten wir Alpakafleisch (wurde zwar als nach Wild schmeckend beschrieben, sonderlich stark war der Geschmack allerdings nicht) aus und am nächsten Tag wurden wir um 07:00 Uhr abgeholt. Am Hafen stiegen wir auf ein Boot um und fuhren zu den schwimmenden Inseln der Urus. Diese werden aus schwimmender Erde und Schilf gebaut und halten ca. 40 Jahre. Das Schilf muss ständig erneuert werden und auch die Hütten müssen regelmäßig angehoben werden, damit die darunter befindliche Schilflage erneuert werden kann. Die Urus handeln mit Fisch und einer essbaren schilfartigen Pflanze, die reich an Fluor und Iod sein soll und nach Aussage unseres Guides Zahnarztbesuche überflüssig macht. Auffällig war jedenfalls, dass die Zahngesundheit der Urus deutlich besser war, als die der Bergbewohner. Möglicherweise ist da also etwas dran.

Weiter ging es dann zur Insel Taquile. Diese wird von Nachfahren der Inka / Quechua bewohnt. Auf den Terrassen der Insel wurde vor 3000 Jahren die Kartoffel und Quinoa domestiziert (Wikipedia sagt hierzu etwas anderes, eventuell haben wir das falsch verstanden). Nach einer kleinen Begrüßungszeremonie wurde erklärt, wie Wolle mithilfe einer Pflanze gewaschen werden kann, wie diese gefärbt wird und welche Bedeutung die Kleidungsstücke haben. Die Textilprodukte der Insel gehören zu den hochwertigsten Perus und sind laut UNESCO Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Nach dem Mittag ging es dann wieder zurück nach Puno. Wettermäßig hatten wir Glück, nur die Rückfahrt war etwas kabbelig.

Morgen fahren wir dann in Richtung der Grenze zu Bolivien, um übermorgen möglichst früh nach Bolivien einzureisen (die Erinnerungen an den letzen Grenzübertritt sitzen noch tief 😩).

Nach dem beeindruckenden Besuch von Machu Picchu kamen wir abends in Cusco an, holten die Motorräder vom nächsten Ölwechsel ab, gingen noch etwas essen und fielen erschöpft in die Betten. Das frühe Aufstehen, die vielen Eindrücke und die immer länger wirkende Rückfahrt waren dann doch etwas kräftezehrend. Wir entschieden noch einen weiteren Tag in Cusco zu verbringen und uns die dortigen Verbleibsel der Inka-Zeit anzuschauen. Also ging es am nächsten Tag nach dem Frühstück in die Berge. Beim Eintritt nach Saqsaywaman gab es dann eine kleine Überraschung: die Tickets lassen sich ausschließlich in Bar bezahlen. So gut wie überall in Cusco konnten wir mit Karte zahlen und unser Barbestand war recht niedrig. Zu niedrig, um die Eintrittskarten zu erwerben. Als wir umdrehen wollten, rief der Verkäufer einen Guide herbei, der zufällig ein Kartenlesegerät dabei hatte. Gegen knapp 30% Aufschlag konnten wir dann unsere Tickets erwerben. Toller Service 😬.

Saqsaywaman ist eine Inka-Festung, die wohl auch repräsentativen Zwecken dienen sollte. Ein paar Dinge erkannten wir dank der Führung in Machu Picchu wieder. So zum Beispiel, dass einige Felsen so bearbeitet wurden, dass sie die Reliefs der umliegenden Berge widerspiegeln. Durch einen alten Tunnel ging es dann weiter in Richtung zu einer Jesus-Statue (fast wie in Rio) und zum Schluss nach Qˋenko. Da die Wolken immer dunkler wurden, entschieden wir uns dafür, den kurzen Weg in Richtung Hotel zu nehmen. Der Weg schien nicht ganz so offiziell zu sein. Ich knickte jedenfalls um und beim Ende des Wegs musste noch eine kleine Kletterpartie hingelegt werden. Dabei brach ein Stein ab, an dem ich mich festhielt. Glücklicherweise konnte Nils mich auffangen. Auf den Schreck sind wir dann erst einmal in eine nahegelegene Gastwirschaft eingekehrt, um uns bei ein paar Cocktails mit Blick über die Stadt zu beruhigen.

Den längeren Aufenthalt in Cusco nutzen wir unter anderem dafür, unsere Motorradsachen waschen zu lassen. Nach 1,5 Monaten in teils recht warmer Umgebung hatten diese mittlerweile einen gewissen Geruch angenommen. Mit frischen Sachen und den frisch geölten Maschinen ging es weiter in Richtung Titicacasee. Wir peilen für Weihnachten an, in La Paz zu sein, da wir die Hoffnung haben, in einer größeren Stadt über die Feiertage wenigstens ein paar geöffnete Restaurants vorzufinden. Die Entfernung beträgt ca. 650km. Mit ein paar Umwegen und unserem 200km-Tagesschnitt sollte das also in 4 Fahrtagen zu bewerkstelligen sein.

Die erste Etappe führte uns über das Zwischenziel Q’eswachaka nach San Pedro. Der Tag begann ziemlich gut. Das Wetter war super und die Straße ebenso. Nach Combapata ging es dann von 3500m rauf auf knapp 4000m und die Straße begann schlechter zu werden. Irgendwann war sie übersäht mit Schlaglöchern und dank plötzlich auftauchender Alpakas/Lamas konnte man diese auch nicht mit hoher Geschwindigkeit „überfliegen“. Irgendwann brach dann Nils‘ Halterung für die Kamera. Die Laune war prächtig. Schlussendlich kamen wir am Zwischenziel an und der Himmel versprach Regen. Grandios! Nun wollten wir den Umweg von gut 50km nicht sinnlos gefahren sein, also stiegen wir ab und schauten uns die Brücke an. Eine der letzten Inka-Brücken, die jedes Jahr neu gebaut wird. Dafür strickt die Bevölkerung der umliegenden Dörfer Gräser zusammen. Eine Bauabnahme erübrigt sich scheinbar, aufgrund der langen Tradition. Aufgrund des schlechter werdenden Wetters wollten wir die Brücke eigentlich nicht überqueren, allerdings deutete man uns direkt bei der Ankunft, dass wir offenbar auf der falschen Seite waren. Ein Mann kam dann auf unsere Seite und eskortierte uns herüber, damit wir auch brav den Eintritt entrichten konnten. Die Brücke war schon ziemlich wackelig und der aufkommende Wind machten das Erlebnis noch aufregender. Letzten Endes haben wir die Überquerung 2x unbeschadet überstanden.

Weiter ging es dann wieder ein Stück zurück nach Checacupe, da wir am nächsten Tag zum Vinicunca reisen wollten. Die einzige Unterkunft in dem Dorf entsprach leider nicht unseren hohen Erwartungen (in einem der uns angebotenen Zimmer roch es ziemlich streng) also ging es weiter bergauf, da es im nächsten Dorf eine größere Auswahl an Unterkünften geben sollte. Fehlanzeige – alles verwaist. Mittlerweile war es schon recht spät. Wir entschieden uns dazu, etwas zu essen und dann über booking eine Unterkunft zu buchen, damit wir nicht weiter herumirren. Im Dunkeln ging es dann also rund 30km nach San Pedro. Das Fernlicht den Gegenverkehr blenden kann, hat sich auch in diesem Teil Perus noch nicht herumgesprochen. Naja. Letztlich sind wir heil am Ziel angekommen, konnten unsere Motorräder direkt auf dem Hof abstellen und nach einer warmen Dusche in die Betten gleiten. Freitag der 13. wurde seinem Ruf hier mehr als gerecht.

Das Wetter am nächsten Tag war geradezu perfekt. Blauer Himmel, Sonnenschein und geschätzte 23°, was will man mehr? Also Sachen gepackt und die rund 60km zum Vinicunca gefahren. Nun ja, auf dem Weg wurde es dann wieder bedeckter und mit zunehmender Höhe entsprechend kalt. Die Landschaft war unglaublich beeindruckend, schade dass wir keine Kameras dabeihatten. Auf rund 4700m Höhe angekommen ging es dann auch los mit Niederschlag, also ab in das erstbeste Verkaufsbüdchen und Coca-Tee bestellt. Der Niederschlag entpuppte sich dann als Graupel. Da es nur 2km bis zum Gipfel waren und der Graupel nachließ wagten wir unser Glück und waren beeindruckt, dass die umliegenden Berge plötzlich weiß waren. Nach nur einem Kilometer mussten wir dann umkehren. Der Niederschlag hatte sich wieder intensiviert und es fing an zu Gewittern. Über den Gipfel schob sich zudem eine Wolke, sodass die Aussicht ohnehin bei 0 gewesen wäre. Schade. Immerhin waren wir höher als der Mont Blanc und haben gelernt, dass sich Lamas bei dem Wetter hinsetzen. Auf dem Rückweg kurz mit einem frischen Tee aufgewärmt und dann ging es auf die Motorräder. Was würde man nicht für eine Griffheizung geben! Frierend zurück ins Hotel, aufgewärmt und etwas essen gegangen.

Wir bleiben nun noch einen Tag in San Pedro zum entspannen und dann geht es weiter.

Einer der großen Pluspunkte von Lima war das internationale Essen. Keine Frage, die südamerikanische Küche ist fabelhaft, aber ab und an mal etwas anderes essen zu können, ist dann schon eine nette Abwechslung. Wir begannen also mit Sushi, weiter ging es mit Pasta und abschließend Pizza. Indisch hätte uns eigentlich richtig abgeholt, da wir hier noch kein Gericht gefunden haben, was ordentlich (vor allem mit Knoblauch) gewürzt ist, aber dafür waren wir im falschen Viertel und nach viel Bewegung war uns bei dem Verkehr nicht.

Den ersten Tag haben wir im Hotel entspannt, das Peruvideo weiter bearbeitet und die lokale Umgebung erkundet. Gegenüber vom Hotel war ein Einkaufszentrum, was de facto Little Korea war. Von Anime und Bubble Tea über Cosplay bis zu koreanischem Essen und Internetcafes war hier alles zu finden. Dank der umfangreichen Auswahl an Elektronikartikeln fanden wir auch ein USB-C auf HDMI-Kabel um jetzt jeden billigen Hotel-Fernseher zum Smart-Tv machen zu können 😏.

Am nächsten Tag ging es per Uber in die Altstadt. Verkehrsmäßig ging das sogar. Zufällig haben wir dort die Wachablösung am Regierungssitz mit Marschmusik und viel Tamtam miterlebt. Hier könnte sich die Feuerwehr daheim auch mal ein Beispiel dran nehmen 😬. Beim Vorbeigehen an der Basilica San Fransisco sahen wir, dass Touren durch die Katakomben angeboten werden, also Ticket gezogen und abgestiegen. Zunächst einmal ging es durch die oberirdischen Geschosse. Eine hölzerne Kuppel, die recht stark vom Islam inspiriert ist, musste infolge von Erdbeben 3x neu errichtet werden. Weiter ging es in eine beeindruckende alte Bibliothek, den Chor und den Klostergarten. Schließlich ging es in die Keller, die früher auch als Friedhof genutzt wurden. Ungefähr 30.000 Menschen wurden hier beerdigt. Übrig blieben überwiegend nur noch die großen Knochen (Schädel, Oberschenkel und das ein Order andere Becken).

Auf dem Weg aus Lima heraus holten wir uns noch unsere Aufkleber ab. Sicher wäre es sinnvoller gewesen, diese vor der Reise fertig zu machen, aber wir hatten das überhaupt nicht auf dem Schirm. Das Zusammentreffen mit dem kolumbianischen Pärchen (Dany und Juan) rief das dann auf den Plan. Also dank KI und einem pakistanischen Grafikdesigner fix welche entworfen und dann in Lima drucken lassen.

Weiter ging es dann aus Lima heraus wieder auf der Panamericana gen Süden. Fast hatten wir vergessen, wie öde die Wüste ist. Viel zu berichten gibt es davon also nicht. Die Nacht verbrachten wir in Pisco. Einer Stadt am Pazifik, die an vielen Stellen ziemlich ausgestorben wirkte. Anschließend ging es weiter nach Nasca/Nazca. Wieder durch die Wüste 😩. Kurz vor dem Ziel überquerten wir die Ebene mit den berühmten Geoglyphen und konnten auf dem Hinweisschild unseren ersten Sticker platzieren 😄.

Am nächsten Tag absolvierten wir einen Flug über die Nazca-Linien. Dies war wirklich beeindruckend. Fast beeindruckender waren die Fähigkeiten des Piloten, das Flugzeug und unsere Mägen bis an die Grenzen zu belasten. So konnten wir zwar die Bilder hervorragend sehen, aber hatten noch einige Zeit nach dem Flug damit zu kämpfen, den Mageninhalt wieder zu sortieren. Wir bleiben nun noch eine Nacht hier, lassen die Motorräder mal reinigen und dann geht es morgen weiter in Richtung Cuzco. Wir sind noch am überlegen, ob wir uns Machu Picchu anschauen oder nicht (es wird maximal touristisch und die Buchung ist nicht ganz unkompliziert, sofern man kein all-in-one-Paket nimmt).