Die letzten Tage auf der Isla de Tierra Bomba waren super entspannt. Samstag und Sonntag war auf der Insel und damit in unserem Hotel noch gut was los und bis 2 Uhr war noch lautstark Musik an (eigentlich nicht untypisch für Südamerika). Ab Sonntagabend war das Hotel dann leer und wir waren bis Dienstag die einzigen Gäste. War irgendwie komisch.

Am Mittwoch ging es dann um 11 Uhr zurück aufs Festland und in ein Hostel fußläufig vom Flughafen, damit wir die Sachen abstellen und noch einmal duschen konnten vor der Heimreise. Die Ausreise hat entspannt funktioniert, auch wenn der internationale Abflugbereich nicht viel zu bieten hatte, um die Zeit zu vertreiben. Quasi pünktlich konnten wir boarden und sind Richtung Amsterdam geflogen. Viel Platz gab es in der Economy Class nicht und ganz ruhig war der Flug auch nicht, aber wir sind pünktlich angekommen. Nach einem kurzen Umstieg ging es dann noch in einer Stunde nach Berlin, sodass wir am Donnerstag um 13:45Uhr wieder deutschen Boden unter den Füßen hatten.

Nils‘ Familie hat uns am Flughafen überraschend in Empfang genommen und Richards Mutti fuhr uns dann nach Hause.

Fazit

Die fünfeinhalb Monate in Südamerika waren großartig. Wir haben unwahrscheinlich viele Eindrücke gesammelt, an denen ihr teilweise teilhaben konntet. Wir haben, bis auf wirklich wenige Ausnahmen, nur nette, interessierte und aufgeschlossene Menschen kennengelernt, welche uns zu jeder Zeit geholfen haben.

Ohne großartige Vorplanung (was ja auch so „geplant“ war), hat alles funktioniert, wie wir es uns vorgestellt und eben auch nicht erwartet haben. Wir haben ohne große Probleme Motorräder gefunden (Grüße an Pablo!), sind über alle Grenzen gekommen, hatten quasi keine technischen Ausfälle, Stürze oder Unfälle und waren auch nie ernsthaft krank. Man könnte meinen, es lief fast zu rund.

Wir haben natürlich auch viele Erfahrungen gesammelt, die uns bei künftigen Reisen dieser Größenordnung weiterhelfen und das Leben leichter machen werden. Wir sind also wieder zurück und finden uns irgendwie wieder im Alltag zurecht.

Einer Sache sind wir uns auf jeden Fall sicher: es wird nicht die letzte Reise dieser Art gewesen sein.

Mit der Unterkunft in Santa Marta hatten wir im wesentlichen Glück gehabt. Am Rand der Altstadt gelegen war es recht ruhig, bis ins Zentrum brauchte man trotzdem nur 5 Minuten zu Fuß und am Wasser war man schon nach 1-2 Minuten. Einzig der Check-In war recht deutsch: obwohl das Zimmer scheinbar schon fertig war, ließ man uns erst um Punkt 15:00 Uhr herein. Egal – am Hafen verging die Zeit bei ein paar Bier auch recht gut.

Mein Bruder hatte einige Tipps von seinem letzten Besuch gegeben, daher kehrten wir gleich am ersten Abend in ein Steakhouse ein. Hier gab es köstliches Fleisch und wir entschieden uns dafür, die Lokalität noch 2 Mal aufzusuchen 🤤. Nach der guten Erfahrung in Medellin buchten wir auch in Santa Marta eine „Free“ Walking Tour. Wirklich kostenfrei sind die Touren nicht, am Ende wird schon erwartet, dass man dem Guide etwas Geld gibt. Im Gegensatz zu Medellin wurde die Höhe der Spende hier auch vorab schon recht konkret benannt. Die Tour hat sich jedenfalls gelohnt. Wir haben einiges über die Geschichte der Stadt erfahren und zudem noch Empfehlungen bekommen, wo man guten Saft und Ceviche (marinierten rohen Fisch) bekommt und direkt Lulo-Orangensaft ausprobiert. Köstlich.

Am nächsten Tag haben wir Shrimp-Ceviche und Maracumango-Saft konsumiert. Zumindest mir bekam das Ceviche leider weniger.

Dann waren wir noch tauchen. Mit der noch leichten Verstimmung durch die Ceviche war das natürlich ziemlich gewagt, am Ende ging aber alles gut. Wir waren beide schon einige Zeit nicht mehr tauchen gewesen. Der Tauchguide beließ es aber freundlicherweise dabei, eine Auffrischung nur anzubieten und nicht einzufordern, sodass wir auch so direkt tauchen gehen konnten. Die Tauchgänge waren eher wenig spektakulär. Die Sicht war mäßig und große Fische waren leider nicht zu sehen. Vielleicht sind wir durch unsere Eindrücke aus Indonesien aber auch einfach nur verwöhnt. Immerhin konnten wir unsere Kameras Unterwasser ausprobieren. Das Video ist hier zu sehen:

https://youtu.be/_lqVLJQYiqs

Dann ging es per Bus nach Cartagena. Gut 200km und fast 6 Stunden im Bus hat dies gedauert. In Cartagena angekommen brauchten wir dann noch fast 1 Stunde per Taxi, da das Hotel am anderen Ende der Stadt lag.

Wir bleiben nun bis Samstag hier und werden dann voraussichtlich noch bis zum Abflug ein paar Tage auf der vorgelagerten Insel Tierra Bomba verbringen.

Die Woche bei Santa Marta ist bald vorbei. Produktiv waren wir nur bei der Fertigstellung des letzten Videos, dem Buchen des nächsten Hotels und der Rückflüge. Die übrige Zeit verbrachten wir an und in den Pools. Ich habe mir vermutlich aufgrund des Temperaturwechsels und der ganzen Klimaanlagen eine Erkältung eingefangen, die nach 3 Tagen aber mittlerweile fast komplett kuriert ist. Nils hat in der Zeit ein Interesse an U-Boot-Dokus entwickelt 🫢

Kulinarisch sind wir hier recht gut aufgestellt: neben dem Hotel ist fußläufig ein kleines Einkaufszentrum mit vielen Restaurants. Darunter ein Mexikaner der die bislang besten Horchatas anbietet. Leider finden sich auf der Karte keine Chimichangas aber man kann ja nicht alles haben.

Morgen geht es dann weiter nach Santa Marta. Dort bleiben wir dann für 6 Tage. Eventuell lassen wir uns dort dazu bewegen, irgendetwas aktiveres zu machen. Zur Not gibt es aber auch dort einen Pool.

Da wir nun den letzten Monat unserer Freizeit angebrochen haben, beschäftigten wir uns bereits mit dem Thema Rückreise. Noch gestern gab es Flüge von Cartagena nach Madrid für rund 460€ (inkl. Gepäck), nach Berlin wäre es dann allerdings teuer geworden. Heute lag der Preis dann bei über 1100€. Also weitergeschaut. Über die USA wollten wir eher nicht reisen, weil wir allein für den Transit ein ESTA gebraucht hätten und wer weiß, wie die Grenzer da drauf sind, wenn man aus Kolumbien einreist. Von Turkish hätten wir Cartagena-Bogota-Istanbul-Berlin in knapp 28 Stunden haben können. Schließlich entschieden wir uns für die etwas teurere Option: mit KLM von Cartagena über Amsterdam nach Berlin in 14 Stunden. Obwohl wir dafür knapp 1000€/Person hinlegen, ist die Sitzplatzauswahl nicht enthalten. Hoffentlich sind wenigstens die Toiletten inkludiert 🙄.

Wir werden also, sofern nichts schief geht, am 20.03. in Berlin ankommen und freuen uns schon darauf, Euch wiederzusehen. Terminvereinbarungen gern über die gewohnten Kommunikationskanäle. Bei Bedarf können wir auch gern eine Nuudel-Umfrage bereitstellen 😬.

Die Tage in Medellín waren recht schön. Endlich mal wieder in gewohnter Umgebung. Frühstück in der kleinen Bäckerei, die uns im Oktober schon gut versorgt hat. Zum Abendessen gab es mehr gute Restaurants im Umfeld, als unsere Zeit erlaubt hätte, alle zu besuchen.

Am ersten vollen Tag holte uns Pablo abends ab und wir gingen mexikanisch essen. Danach fuhren wir zu ihm nach Hause und tranken nur 1 Bier (aus einer Brauereiabfüllung in 1,5l-Flaschen 😵‍💫). Die nächsten Tage verbrachten wir mit einer Food-Tour im Stadteil Laureles und lernten dabei auch noch einiges zur Geschichte Medellíns, sowie einer Fruit-Tour. Diese führte uns zum Großmarkt auf dem alle erdenklichen Früchte und zudem noch Fisch und Fleisch verkauft wurde. Wir probierten etliche exotische Früchte, wobei naturgemäß nicht alles unseren Geschmack traf bzw. einige von der Konsistenz oder dem Aussehen her gewöhnungsbedürftig waren. Mir persönlich haben die Passionsfrucht-Varianten am besten geschmeckt (erst sauer und dann kommt süßer Geschmack). Beeindruckend waren auch die riesigen, fast melonengroßen Avocados.

Abschließend trafen wir uns dann nochmal mit Pablo, um uns als Souvenir die Kennzeichen unserer Motorräder nachmachen zu lassen. Im Anschluss gingen wir dann gemeinsam essen und ließen den Abend ausklingen. Mangels Zeit und Lust viel Kaffee zu trinken hatten wir uns gegen die Teilnahme an einer Kaffee-Tour entschieden. Pablo war aber so freundlich, uns durch eine Rösterei zu führen, in der er früher arbeitete.

Zum Flug nach Santa Marta mussten wir diesmal zu dem größeren Flughafen außerhalb der Stadt fahren, an dem wir im Oktober zum ersten Mal südamerikanischen Boden betraten. Dieses Mal fanden wir sofort ein Uber und fuhren auch keine Umwege. Pablo hatte uns zwar ausführlich beschrieben, wie wir günstig per Bus an den Flughafen kommen. Angesichts des unhandlichen Gepäcks entschieden wir uns dann aber doch für die komfortablere Option.

Wir sind nun in einem Vorort Santa Martas und verbringen hier eine Woche in einem Resort. Danach wechseln wir eventuell das Hotel und verbringen noch etwas Zeit direkt in Santa Marta. So langsam werden dann auch die Pläne reifen müssen, wie wir die Rückkehr gestalten.

Die Brauereibesichtigung hat sich gelohnt. Der Guide hat offensichtlich seinen Traumberuf gefunden. Man hat jedenfalls gemerkt, dass er wirklich Spaß daran hat, anderen die Brauerei zu zeigen. Bei der abschließenden Bierverkostung wollte er besonders von uns die Meinung hören (als Deutsche eilt der Ruf natürlich voraus). Leicht angeheitert stärkten wir uns mit den letzten chilenischen Hotdogs – es war ein Fest. Im Hotel dann gepackt, bezahlt und früh ins Bett gegangen.

Die Rückreise startete recht zeitig. Wir wollten nicht über Nacht fliegen, daher war die einzige Option ein Flug aus Punta Arenas nach Santiago de Chile um 08:40 Uhr. Der Wecker klingelte um kurz vor 6, dann packten wir noch die restlichen Sachen und wurden um 06:15 Uhr vom Uber abgeholt. Die Fahrt zum 20km entfernten Flughafen ging dann zügiger als erwartet (der Fahrer hatte es eilig), also konnten wir in aller Ruhe unser Gepäck abgeben, das Lunchpaket vom Hotel verzehren und durch die Sicherheitskontrolle. Die war wirklich entspannt (der Handgepäckscanner war unbesetzt 😬) und nach kurzem Warten ging es nach Santiago. Der Flug hätte kaum ruhiger verlaufen können. Leider versteckten sich die Anden wieder einmal unter einer dicken Wolkendecke, sodass der Blick aus dem Fenster eher langweilig war.

In Santiago angekommen mussten wir das Terminal wechseln (von Domestic zu International) und es kam der spannende Moment: lässt man uns ausreisen, obwohl die beiden Motorräder noch auf unsere Namen in Chile sind? Die Antwort lautete ja. Es wurde nicht einmal danach gefragt. Spannend wird irgendwann nur, ob wir bei einem späteren Besuch Probleme bekommen.

Weiter ging es dann nach Bogota. Hier gab es ein Déjà-Vu: die Warteschlange für Immigration von Nicht-Kolumbianern war wie bereits in Medellin üppig lang. Zum Glück sind wir recht früh aus unserem Flugzeug herausgekommen. Die Schlange hinter uns wurde immer länger und erstreckte sich irgendwann über den Wartebereich hinweg ins Terminal. Nach rund 1,5 Stunden waren wir dann endlich durch. Das Gepäck hat die Reise glücklicherweise unbeschadet überstanden, wurde allerdings beim Sperrgepäck einsortiert. Die Fahrt zum Hotel ging dann im Gegensatz zu Medellin unkompliziert. Wir haben direkt ein Uber gefunden und waren dann um kurz nach 23:00 Uhr Ortszeit (also 01:00 Uhr in Chile) im Hotel. Es war ein langer Tag aber wir sind in diesem die gesamte Strecke zurück geflogen, die wir in 4 Monaten mit den Motorrädern zurückgelegt hatten. War schon ein etwas merkwürdiges Gefühl. So langsam wird uns bewusst, dass die Zeit in Südamerika bald enden wird.

Wir bleiben nun voraussichtlich bis Mittwoch in Bogota, organisieren Zugang zu Mobilfunk, waschen Wäsche und schauen die Stadt an. Dann geht es weiter nach Medellin. Abschließend wollen wir uns noch etwas Strandurlaub gönnen. Die Kostenübersicht für Chile kommt dann im nächsten Beitrag, wenn die Kreditkartenabrechnung vorliegt 🫨

Nachdem wir eine Nacht in einer Unterkunft verbracht haben, die als erste seit langem über eine richtige Heizung verfügte, ging es weiter in Richtung El Calafate. Der Abschnitt war mit 335km Länge recht lang, sodass wir ursprünglich damit rechneten, in Tres Lagos eine Nacht verbringen zu müssen. Die Straße war jedoch recht gut und der Wind auf unserer Seite, sodass wir zwar eine Mittagspause in Tres Lagos machten (und dabei einen Submarino tranken), aber die Fahrt danach fortsetzten.

In El Calafate verbrachten wir dann drei Nächte. Einerseits brauchten wir wieder einen Ruhetag, andererseits war die Wettervorhersage nicht sehr vielversprechend. In der Nähe kann man den Perito-Moreno-Gletscher besuchen, was wir eigentlich auch machen wollten. Allerdings werden für den Eintritt rund 45€ pro Person verlangt. Da man hiermit nach unserer Recherche wirklich nur zum Gletscher kommt und nicht mehr machen kann, haben wir den Besuch auf eine spätere Reise vertagt. Wir erkundeten dafür die kulinarische Seite des Landes: Parrillada – ein Ensemble aus Fleisch und Fernet con coca. Generell sind die Preise in Argentinien teilweise extrem. Selbst im Supermarkt sind Getränke und Lebensmittel teuer, die Restaurants entsprechend ebenso. Die Unterkünfte waren etwas preiswerter als in Chile. Immerhin kostet Benzin fast nichts. Wir waren nur wenige Tage in Argentinien. Signifikante Unterschiede zu Chile konnten wir nicht feststellen. Die Leute sind nach wir vor nett und freundlich, die Straßen sind gut, der Verkehr entspannt.

Nach El Calafate ging es dann weiter in Richtung Chile. Wir hatten uns mit Dany und Juan in Puerto Natales verabredet. Für die Route gab es mehrere Optionen. Einerseits die Wahl, ob wir die längere, aber dafür asphaltierte Strecke nehmen oder ob wir eine unbefestigte Abkürzung nutzen. Als Informationsquelle hat sich mittlerweile iOverlander etabliert, dort gab es geteilte Meinungen zur unbefestigten Strecke. Wir entschieden uns dafür, selbst ein Bild zu machen und konnten die Warnungen eher weniger nachvollziehen. Überwiegend konnten wir so schnell fahren, wie es die Maschinen hergaben (also rund 80km/h). Es gab einzelne, wenige Kilometer lange Abschnitte, die etwas garstig waren, aber für uns lohnte sich die Abkürzung. Zurück auf der asphaltierten Strecke winkte uns ein liegengebliebener Autofahrer heran. Wir konnten leider nicht nachvollziehen, was sein Problem war (zunächst dachten wir, er bräuchte Benzin, dann meinte er irgendwas mit Elektro). Wir halfen ihm dann dabei, das Auto die Anhöhe hochzuschieben und er war zufrieden. Weiter ging es dann gegen den Wind.

Kurz vor der Grenze tankten wir in Río Turbio noch auf und stärkten uns mit Käse-Empanadas und heißen Schokoladen. Der Wechsel von Argentinien nach Chile war wieder äußerst unkompliziert und zügig. Nach rund einer Stunde waren wir durch. Die restlichen 20km nach Puerto Natales hatten es dafür in sich. Der Wind wurde fies und böig, in einer Kurve hat es uns fast herausgetragen. Wir konnten nun auch den Bericht des Amerikaners nachvollziehen, der meinte, er hätte sich in der Gegend über ein paar Stunden in einen Straßengraben gesetzt, um den Wind auszusitzen. Wir sind letztlich heile in der Unterkunft angekommen. Abends trafen wir uns dann mit unserer kolumbianischen Bekanntschaft und tauschten uns über die Erlebnisse der Reise aus.

Am nächsten Tag besuchten wir den Nationalpark Torres del Paine. Aufgrund des Windes entschlossen wir uns dazu, eine Bustour zu nehmen. Gegen 07:45 Uhr wurden wir vom Hotel abgeholt, der Fahrer/Guide meinte, dass er gerne reden würde. Er hat nicht untertrieben. Gefühlt wurden wir bis zum Ende der Tour gegen 18:00 Uhr von ihm zugetextet. Der Bus war mit einem Interkom ausgestattet, sodass man sich dem Sprachdurchfall auch nicht entziehen konnte. Im Nachgang reifte die Erkenntnis, dass es wohl besser gewesen wäre, einen Mietwagen zu nehmen. Immerhin war der Nationalpark wirklich schön, die Berge, Gletscher und Seen waren eindrucksvoll. Es gab zudem recht viele Tiere zu sehen und mit dem Wetter hatten wir auch Glück.

Morgen bewältigen wir dann die letzte Etappe der Reise nach Punta Arenas. Wir hoffen, dass der Wind entspannt bleibt.

Je weiter wir nach Süden fuhren, desto grüner wurde die Umgebung. Nach Langem sahen wir wieder Wiesen und weidende Kühe. Die Eukalyptusbäume wurden durch Nadelbäume abgelöst und die Landschaft wurde bewegter. Auch gab es immer mehr Flüsse zu sehen. Insgesamt erinnerte das Bild an Südschweden. Selbst einige Häuser sind in dem typischen Rotton gehalten und könnten genauso auch in Skandinavien zu finden sein.

Auf der letzten Etappe nach Puerto Montt fing es gegen Ende zu regnen an, sodass ich meine Baumarkt-Kluft ausprobieren konnte. Für rund 10€ erfüllen die Sachen ihren Zweck und sehen dazu noch Spitze aus. Eine wahrlich gute Investition. Kurz vor dem Ziel bogen wir noch nach Llanquihue ab, um einen Blick auf den Lago Llanquihue werfen zu können. Der zweitgrößte See Chiles ist ein gutes Stück größer als der Bodensee und bot uns einen netten Blick auf den Vulkan Osorno. Zufällig entdeckten wir dabei noch, dass die örtliche Feuerwache die „Erste deutsche Feuerwehrkompanie“ ist. Hier im Süden Chiles finden sich recht viele Spuren deutscher Einwanderer. Beispielsweise bayerische Restaurants, deutsch klingende Firmenbezeichnungen und Ortsnamen. Auch das Essen erinnert teilweise an daheim (z.B. Kotelett mit Kartoffelsalat und Apfelkompott). Bei der Feuerwehr wird die Herkunft offenbar noch zelebriert. Auf den Uniformen steht Feuerwehr, die Helme sieht man auch daheim und in der Halle stand ein historisches Fahrzeug. Angetroffen haben wir leider niemanden, also ging es weiter.

An der Unterkunft angekommen, hatten wir zum ersten Mal ein Problem. Die Gastgeber reagierten nicht. Die Buchung wurde automatisch bestätigt, den Check-In hätten die Gastgeber erledigen müssen. Nachdem wir 30 Minuten gewartet hatten, buchten wir eine neue Unterkunft und leiteten den Stornierungsprozess für die alte Unterkunft ein. Bei der neuen Unterkunft wurden wir trotz des kurzen Vorlaufs direkt begrüßt und die Heizung war sogar schon angestellt. Die Stornierung war dann auch relativ zügig erledigt. Also am Ende alles gut gelaufen.

Wir erledigten in Puerto Montt auch den fälligen Ölwechsel. Dabei sollten auch die Ketten geölt und gespannt werden. Auch wenn dies bislang der teuerste Service war, den wir machen ließen (rund 70€/Motorrad) mussten wir bei der Ankunft in der Unterkunft leider feststellen, dass die Ketten nicht gespannt wurden. Klasse!

Für die weiterer Reise nach Patagonien müssen wir Fähren nutzen. Leider sind diese recht stark ausgebucht und die Internetseiten der Betreiber sind auch optimierungswürdig. Es gibt eine Fähre, die direkt nach Chaitén fährt und es uns somit erspart, mehrere Fähren unterschiedlicher Betreiber nehmen und ggf. aufgrund fehlender Verfügbarkeiten zwischendurch übernachten zu müssen. Da diese erst wieder am Montag freie Plätze bietet, bleiben wir eine Nacht länger, müssen dafür aber leider die Unterkunft wechseln. Das Wetter hier ist recht gut und es gibt ein bisschen was zu sehen, also passt das.