Bolivien ✅
Wir sind letztlich dann endlich aus La Paz abgereist. Die Kraftstoffversorgung in Bolivien hat uns nicht so überzeugt, dass wir längere Strecken in Bolivien zurücklegen wollten, also sind wir halbwegs direkt in Richtung Chile gereist. Mit den Kanistern sollten wir auch unter Annahme eines gesteigerten Verbrauchs in den höheren Bereichen der Anden mindestens 400km weit kommen. In Bolivien mussten wir folglich nicht mehr tanken. Das wäre auch schwierig gewesen, da wir nur noch 400 Bolivianos (rund 56€) dabei hatten und davon noch eine Übernachtung zahlen mussten.
Aus La Paz und der Umgebung kamen wir überraschend schnell raus. Dann ging es auf dem Altiplano in Richtung Süden. Anfangs beeindruckende Landschaft, später dann eher monoton. In Patacamaya verließen wir die Schnellstraße in Richtung Chile und die Landschaft wurde bewegter. In der Ferne tauchten die ersten Vulkane auf. Weit sichtbar der Sajama mit 6542m Höhe. Ebenfalls weit sichtbar waren die dunklen Wolken, sodass wir uns diesmal rechtzeitig Regensachen anzogen und die Fahrt fortsetzten. Direkt an der Straße zur Grenze fanden wir keine Unterkunft, sodass wir in den Sajama Nationalpark fuhren. Am Eingang wurde Eintritt fällig und wenn wir den Park am nächsten Tag vor 07:00 Uhr verlassen würden, müssten wir nur für eine Person Eintritt zahlen. Ab 07:00 Uhr wäre dann ein anderer Mitarbeiter zugegen, der das mit den Tickets wohl genauer nimmt. Da wir so zeitig nicht aufbrechen wollten, zahlten wir ordnungsgemäß und so waren schon einmal 200 Bolivianos weg. In Sajama (das Dorf im Park heißt auch so) hielten wir an der erstbesten Unterkunft an und da die Betreiberin so freundlich herauskam ließen wir uns bezirzen und nahmen ein Zimmer (wetterbedingt wollten wir auch nicht noch ewig durch das Dorf fahren und suchen). Die nächsten 100 Bolivianos weg. Danach suchten wir noch etwas zum Abendessen. Reis mit Spiegelei und Tomaten – 50 Bolivianos. Frühstück am nächsten Morgen, ebenfalls 50 Bolivianos. Finanziell also eine schöne Punktlandung. Wir hatten nur noch 30 Bolivianos im Pass, da wir gelesen und gehört hatten, dass man bei der Ausreise je 15 Bolivianos zahlen muss.
Weiter ging es also zur Grenze. Die lag auf 4687m Höhe und bestand aus einem recht neu gebauten Gebäudekomplex. Der Ablauf war etwas chaotisch, da der Abschnitt für PKW gesperrt war und wir daher den Busbereich nutzen mussten. Insgesamt ging es aber recht zügig und wir waren nach gut einer Stunde mit allem durch. Zahlen mussten wir nichts. Im Anschluss ging es dann nur noch 65km nach Putre über eine landschaftlich fantastische, wettermäßig jedoch anspruchsvolle (Graupel und kalt) Strecke. Den badenden Flamingos war das Wetter aber offenbar egal.
Eigentlich lohnt es sich kaum, über Bolivien zu schreiben, weil wir nur in La Paz, Uyuni und an der peruanischen Grenze waren. Vom Land haben wir folglich nicht allzu viel sehen können. Auffällig in La Paz waren die vielen (für südamerikanische Verhältnisse) Bettler gewesen. Preislich war es außerhalb von La Paz nochmal deutlich günstiger gewesen, als in Peru. Da wir derart lange in La Paz waren, ist die Übersicht natürlich recht stark verfälscht. Zudem sorgten einige leckere Cocktails in der Dachbar dafür, dass der „Essens“-Anteil recht hoch ausfiel 😬. Die Leute waren wieder nett und freundlich, nur gab es in La Paz einfach zu viele Fußgänger, sodass das Vorankommen zu Fuß teils etwas nervig war. Der Straßenverkehr wird durch die unzähligen Kleinbusse, die teils in zweiter oder dritter Reihe halten häufig lahmgelegt, die Seilbahnen sind da das einzig zuverlässige und schnelle Verkehrsmittel.




